Reisebericht Rundreise Sri Lanka
In Deutschland
Wegen der aktuell sehr unübersichtlichen und sich ständig ändernden Situation durch und mit COVID-19 haben wir bei der Planung und Buchung der hier beschriebenen 14-tägigen Sri Lanka Rundreise die Dienste von Vivamundo-Reisen in Anspruch genommen. Dieser Veranstalter wurde uns im Rahmen der Vorbereitungen zu unserer Ayurveda Kur von unserem Ayurveda Hotel empfohlen. Wie sich herausstellte war sowohl die Entscheidung, mit einem Veranstalter die Rundreise in Angriff zu nehmen, sowie die Wahl des Veranstalters genau richtig!
Langer Vorlauf
Der Rundreisebeginn sollte irgendwann Ende Juli 2021 sein. Die erste Kontaktaufnahme zu Vivamundo-Reisen erfolgte Ende April. Gemäß unserer Vorgaben (Dauer, Sehenswürdigkeiten und anderer Präferenzen) wurde von Vivamundo-Reisen ein auf uns zugeschnittenes individuelles Rundreiseprogramm inkl. Hotelvorschlägen erstellt. Der Preis inkl. Frühstück in den Hotels, Eintrittsgelder, einem englischsprachigen Fahrerguide mit klimatisierter Limousine sollte für uns beide zusammen ziemlich genau 3.100 Euro betragen.
Viel hin und her
Was die Reise und dessen Verlauf angeht, waren wir uns mit Vivamundo-Reisen schnell einig. In den Monaten zwischen der ersten Kontaktaufnahme und dem Beginn der Rundreise standen der Veranstalter und wir ständig in Kontakt. Es gab immer irgendwelche Änderungen auf Grund der Corona-Situation. Mal ging das Land wieder in den Lockdown, dann waren wieder einige Sehenswürdigkeiten geöffnet, andere hatten noch zu. Mal war dann wieder so gut wie gar nichts mehr und ein paar Wochen darauf, war wieder alles möglich.
Ruhe bewahren
Letztendlich konnten wir nur abwarten, wie die Lage kurz vor der Rundreise sein würde. Unser großer Vorteil: Wir waren ohnehin schon zu unserer Ayurveda Kur im Land. Letztendlich stand zum Start unserer Rundreise fest, dass wir fast das gesamte Programm wie geplant durchführen konnten. Und so verließen wir nach unserer dreiwöchigen Ayurveda Kur die „Tourist Bubble“ unseres „Save and Secure Level 1“ Hotels Ayurveda Paragon, um uns auf die erste Etappe der Reise zu begeben.
Tag 2: Safari im Yala-Nationalpark
Für die meisten Gäste gibt es wohl nur einen Grund in einem der zahlreichen Hotels in und um Tissamaharama abzusteigen: Eine Safari im Yala-Nationalpark. Über ganz Sri Lanka verteilt, bietet das Land einige Nationalparks. Der Yala-Nationalpark ist für seine Leoparden-Population bekannt.
Wir gehen (pardon fahren) auf Safari
Bereits am Vortag fragte uns unser Fahrer Kamal, wann wir zu unserer Safari aufbrechen möchten. Er meinte, in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag sei die Wahrscheinlichkeit am größten, auf die meisten Tiere inklusive dem Leoparden zu treffen. Wir entschieden uns für die Ausfahrt am frühen Morgen. So hätten wir noch einmal am späten Nachmittag die Change gehabt, ein erneutes Mal auf die Pirsch zu gehen.
Abholung um 5.30 Uhr
Mit dem Doggy-Bag in der Hand standen wir pünktlich um 5.30 Uhr vor unserem Geländewagen (ein umgebauter Toyota Hilux Pickup). Für insgesamt 6 Personen waren Plätze vorhanden. Unsere Frage, wie viele Leute denn noch kommen würden, wurde mit „2“ beantwortet. Schnell war aber klar, dass uns der Fahrer wohl falsch verstanden hatte. Die „2“ waren nämlich wir, sonst kam keiner mehr. Somit hatten wir den Wagen, den Fahrer und seine Erklärungen für uns ganz alleine.
Bis zu 100 Geländewagen am Tag
Die 25 Kilometer bis zum Park fuhren wir dem Sonnenaufgang entgegen. Im Nachhinein erfuhren wir, dass sich in der Hochsaison bis zu 100 Geländewagen durch den Yala-Nationalpark schieben. Um es vorweg zu nehmen: Damit hatte unsere Tour mit Nichten etwas gemein. Man könnte schon fast sagen „aus Versehen“ begegneten wir während unserer knapp 4-stündigen Fahrt durch den Park genau einem anderen Geländewangen mit ebenfalls zwei Touristen an Bord. Ansonsten: Nur wir, die Tiere und die Landschaft.
Viele Tiere, aber kein Leopard
Landschaft und Tiere gab es genug. Aber leider machten sich die Leoparden rar, so dass wir trotz Intensivster Bemühungen unseres Fahrers an diesem Tag diesbezüglich erfolglos den Park verließen. 4,5 Stunden und knapp 90km später waren wir kurz vor 11 Uhr wieder zurück in unserem Hotel. Dort stand uns der Rest des Tages zur freien Verfügung.
Gut zu wissen!
Während der Safari darf man den Geländewagen nicht verlassen. Es gibt einen ausgewiesenen Rastplatz. Dort kann man (wie in unserem Fall) das mitgebrachte Doggy-Bag verzehren und auf die (leider in unserem Fall nicht betriebsbereite) Toilette gehen.
Für wen ist der Yala-Nationalpark geeignet?
Wer sich sehr für Landschaften und Tiere interessiert, ist im Yala-Nationalpark genau richtig aufgehoben. Man darf aber nicht enttäuscht sein, wenn man z.B. keinen Leoparden oder Elefanten sieht. Ansonsten: Ja, kann man mal gemacht haben. Da der Eintritt aber relativ hoch ist (unseres Wissens nach ca. 25 US$ pro Person) muss man abwägen, ob es einem die Sache Wert ist.
Tag 4: Little (small) Adam’s Peek, Nine Arches Bride und Tip Top Ella Boutique Hotel
Der eigentliche Titel für diesen Tag hätte „Wanderung in den Hortons Plains“ lauten sollen. So war es eigentlich geplant. Aber bereits am Vortag entschieden wir, diese Wanderung ausfallen zu lassen. Aus mehren Gründen. Zum Einen wäre der Weg dorthin ein wenig weiter gewesen und zum Anderen plagt meine Frau etwas die Höhenangst und ein Highlight der Hortons Plains ist World’s End, ein Steilabhang von über 870m. Da war meine Frau dann raus.
Alternative: Little (small) Adam’s Peak
Die einen sagen so (little), die anderen so (small). Auf jeden Fall hat der Little (small) Adam’s Peak nichts mit dem als religiöse Pilgerstätte bekannten Adam’s Peak zu tun. Der little (small) Adam’s Peak ist nur ein relativ hoher Berg (1.141 Meter), von dem aus man einfach eine tolle Aussicht hat.
Der Aufstieg: Mal so – mal so
Je nach Quelle googelt man als Aufstiegszeit zur Spitze des Little (small) Adam’s Peak 45 Minuten bis über 2 Stunden. Unserer Erfahrung nach sind beide Werte realistisch: 45 Minuten straffer Fußmarsch eines geübten Wanderers. 2 Stunden mit diversen Foto-Pausen und eher gemächlichem Schritt. Man könnte sich den ersten Teil der Strecke auch mit dem TukTuk fahren lassen.
Schotterweg, Stufen und leichte Abhänge
Von der Hauptstraße betritt man einen schmalen geteerten Weg, der schnell zum Schotterweg wird und sich allmählich gemächlich nach oben schlängelt. So geht es die erste Zeit dahin. Mal im Schatten mal mit Ausblick. Mit etwas Glück nimmt man an den Wegkreuzungen auch den richtigen Pfad Richtung Gipfel oder, wie in unserem Fall, kommt gerade ein netter Einheimischer des Wegs, der einem die Richtung weist.
Ab der Zipline wird es alpiner
Irgendwann kommt man zur Bergstation einer Zipline. Gerne zeigen einem die Mitarbeiter die Richtung zur letzten Etappe. Diese führt über Stufen, Steine und Geröll direkt auf den Gipfel des Litte (small) Adam’s Peak. Dieser Teil der Strecke ist der anspruchsvollste. Er kann durchaus auch von ganz normalen Spaziergängern bewältigt werden. Man sollte einigermaßen gutes Schuhwerk mitbringen, also keine Flip Flops. Außerdem sollte man sich in der Lage sehen ein paar Meter leicht zu klettern und es schadet auch nicht, mit kleinen Abhängen am Wegesrand kein Problem zu haben.
Ist man am Gipfel angelangt, wird man von der Aussicht belohnt
Der Little (small) Adam’s Peak besteht auch zwei kleinen Gipfelchen. In einer kleinen Mulde zwischen den beiden ist der Aufstieg beendet. Ein Corona-Vorteil: Außer uns waren nur drei weitere Personen und ein Hund dort oben. Zu normalen Zeiten sollen sich hier Einheimische und Backpacker tummeln. Es gehört zum guten Ton, den Litte (small) Adam’s Peak zu besteigen, wenn man schon einmal in der Gegend ist. Das große Interesse an dem Berg bezeugen auch die zahlreichen, während unseres Aufstiegs verwaisten, Verkaufsstände am Wegesrand weiter unten.
Fotostopp, Aussicht genießen und Abstieg
Die Zeit auf dem Gipfel kann man für einige wunderbare Panoramafotos nutzen. Die Aussicht ist wirklich sensationell! Danach ging es für uns auch schon wieder auf den Weg nach unten, zurück zu unserem Auto, das am Rand der Hauptstraße auf uns wartete.
Nine Arches Bridge
Unser Weg führte uns weiter zur Nine Arches Bridge. Unser Fahrer setzte uns an einem Punkt ab, von dem aus man seiner Beschreibung nach zu einem guten Aussichtspunkt kommen würde, von dem aus man die Brücke sehr gut sehen könnte. Nach einem schweißtreibenden Bergauf- und Bergabmarsch durch steiles Gelände mussten wir uns eingestehen, dass wir diesen Punkt wohl nie finden würden. Unverrichteter Dinge und total verschwitzt drehten wir um.
Tip Tip Ella
Am Vorabend schwärmte der Hotelmanager des Planters Bungalow vom neusten Hotel seines Chefs. Einem kleinen Boutique Hotel mit super Blick auf die Nine Arches Bridge. Wir versprachen ihm, am nächsten Tag dort einmal vorbei zu schauen. Am Ende eines nicht enden wollenden nur einspurig ausgebauten Feldweges hatten wir endlich das Hotel vor unseren Augen. Leer, nur die Belegschaft. So war es einfach, eine exklusive Führung durch das Tip Top Ella zu bekommen. Das Hotel wurde erst im Januar eröffnet und hat bis dato nicht wirklich viele Gäste gesehen. Bitte nicht von den tollen Bildern und dem Video auf der Webseite täuschen lassen. Beim Dreh des Videos hat man kräftig in die Trickkiste gegriffen. Zwei Dinge stimmen aber: Die Zimmer sind modern und recht groß, das Hotel liegt ganz toll, mit super Blick ins Tal der Nine Arches Bridge, die man auch super von der Hotelterrasse aus im Blick hat.
Mittagessen in Ella
Es war schon Nachmittag, als wir im Cafe Chill in Ella, dem El Dorado für Backpacker, eintrafen. Während unseres Besuchs war der Ort allerdings fast nur von Einheimischen bevölkert. Nur ganz wenige Touristen waren zu sehen. Wir stärkten uns bei einem wunderbaren Rice and Curry, bevor es wieder zurück ins Hotel ging.
Zu unseren Hotels:
Wir verbrachten während unserer Rundreise die Zeit in (gemäß der Landeskategorie) Mittelklassehotels. Immer mit Frühstück, im Hotel Kumbukgaha Villa sogar zusätzlich mit Abendessen. Auf ausführliche Beschreibungen und Bewertungen der Hotels haben wir hier verzichtet, da wir meist nur zwei Nächte vor Ort waren. Auf den einschlägigen Seiten gibt es aber genug Bewertungen für die Häuser.
Alle Hotels können wir empfehlen. Alle waren sauber (nicht deutsch-blitz-blank, aber sauber), das Personal war überall mehr als freundlich und das Essen schmeckte auch. Ein kleiner Frühstücks-Tipp: In der Regel ist das Sri Lankische Frühstück besser und umfangreicher als das westliche Frühstück. Am besten gefielen uns: The Planters Bungalow (wegen dem Personal) und das Amaranth Bay Resort (wegen dem Hotel an sich).
Tag 5: Ella – Nuwara Eliya – Kandy
Nach einem hervorragenden und ausgiebigen typischen Sri Lankischen Frühstück ging es am Vormittag weiter Richtung Nuwara Eliya. Der Weg dorthin führt über kurvenreiche Straßen entlang der Berge, die mehr und mehr von Teeplantagen überzogen sind. In dem kleinen Städtchen angekommen, merkt man sofort, dass hier noch das britische Erbe hochgehalten wird. Überall erblickt man Gebäude, die so auch irgendwo in Großbritannien stehen könnten. Man fühlt auch gleich, weshalb es den Briten hier so gut gefallen hat: Es ist deutlich kühler als im Rest des Landes. Witzig aus dem klimatisierten Auto anzusehen: Die Einheimischen laufen mit dicken Jacken und Mützen herum. Blickt man auf das Außenthermometer des Fahrzeugs, so wird einem kurz vor Mittag eine Temperatur von knapp unter 20 Grad angezeigt.
Eine Reise zurück in die Kolonialzeit
Nach einer kurzen Autotour durch den Ort ließen wir uns von Kamal auf dem Platz zwischen dem historischen Post Office und dem quirligen Busbahnhof absetzen. Wir nutzten die Gelegenheit zu einer kleinen Erkundungstour der unmittelbaren Gegend. Das Post Office, kleine Läden, der Busbahnhof, Essensstände. Ein einigermaßen normales Leben in der sonst so unwirklichen COVID-Zeit. In Nuwara Eliya wären wir gerne noch etwas länger geblieben. Vielleicht sogar über Nacht. Das Flair der kleinen Stadt gefiel uns. Doch unser nächster Programmpunkt wartete auf uns: Der Besuch einer Teeplantage.
Damro Tea
Im Hochland Sri Lankas gibt es zahlreiche Teeplantagen, so genannte Estates. Diese produzieren Tees, vertreiben ihn zu einem gewissen Teil selbst, der Großteil geht aber zu den Teeauktionen. Dort wird er von den uns bekannten Teefirmen aufgekauft, in deren Fabriken zu Mischungen zusammengestellt und dann unter den Namen Lipton, Teekanne und Co. verkauft.
Vom Teeblatt zum fertigen Tee
Wir besuchten die Teefabrik der Firma Damro. Das Fabrikgebäude liegt inmitten der hauseigenen Teeplantagen. Vom Parkplatz aus sieht man in der Ferne die Pflückerinnen bei ihrer Arbeit. Näher ran durften wir leider nicht – wegen Corona. Im inneren der Fabrik wurde uns am laufenden Produktionsprozess genau erklärt, wie aus den grünen Teeblättern der uns bekannte Schwarztee entsteht. Im Anschluss daran gab es noch eine Kanne frisch aufgebrühten Tee aufs Haus. Eine Teeverkostung gab es leider nicht. Im hauseigenen Laden kann man aber alle in der Fabrik produzierten Teesorten kaufen.
Weiter nach Kandy ins Home Stay
Alles sehr interessant! Gerne hätten wir mehr gesehen. Die Pflückerinnen bei der Arbeit, die Teesträucher im Detail. All das wäre bei einer der ansonsten angebotenen Exkursionen in die Plantagen-Hügel möglich gewesen. Wegen Corona leider nicht. Den restlichen Tag verbrauchten wir auf der Straße Richtung Kandy. Dort kamen wir am späten Nachmittag in unserem Home Stay Au Blanc in einem Vorort von Kandy an.
Der Zahntempel in Kandy
Der Tempel ist zu einer recht großen Anlage herangewachsen. Wie eine kleine Insel inmitten der Stadt. Entsprechend lange brauchten wir, um den speziell für Touristen eigerichteten Corona-Eingang zu erreichen. Aber auch wieder hier: Einerseits mehr Aufwand, andererseits außer uns nur eine weitere Touristin und sehr wenige Einheimische Gläubige. So hatten wir die große weitläufige Anlage fast für uns alleine.
Kein Zahn zu sehen
Den Namen Zahntempel trägt der buddhistische Tempel aufgrund seiner Hauptreliquie – einem Zahn Buddhas. Dieser wird in einem Schrein in der Mitte des Tempels aufbewahrt. Dieser Schrein ist normalerweise verschlossen. Nur zu bestimmten Zeiten am Tag wird dieser Schrein im Rahmen einer religiösen buddhistischen Zeremonie geöffnet. An dieser können auch Touristen teilnehmen. Aber selbst dann bekommt man den Zahn nicht zu sehen. Der Zahn ist nämlich noch einmal in einem kleineren Behältnis gut verpackt. Wir selbst waren unter Tags im Tempel, ohne Zeremonie und Zahn.
Beeindruckende Ruhe
Der Tempel erstreckt sich über mehrere Stockwerke und Gebäude. Darüber hinaus gibt es noch eine weitläufige Außenanlage. Wir schlenderten durch die einzelnen Hallen, begleitet von den Erklärungen unseres Fahrers Kamal, selbst ein Buddhist. Wir beobachteten die Gläubigen beim Gebet und der Darbietung ihrer Opfergaben. Im neueren Teil des Tempels kann man anhand einer Bildergeschichte mit Untertiteln die Geschichte, wie der Zahn Buddhas in diesen Tempel kam, nachverfolgen.
Kochkurs in der Miniküche
Auf unseren Wunsch hin war ein Kochkurs Teil unseres Programms. Wir wollten erfahren, was und wie in Sri Lanka gekocht wird. Bis dato konnten wir auf unserer Rundreise herausfinden, dass Rice & Curry DAS Gericht in Sri Lanka ist. Es wird überall angeboten, jeder kennt es, jeder isst es und jeder kocht es. So auch gleich wir bei unserem Kochkurs.
Nicht immer waren gute deutschsprachige Links zu den einzelnen erklärenswerten Begriffen verfügbar. Es war uns wichtig, entweder direkt auf die Webseite des Anbieters oder immer auf die selbe Quelle (in diesem Fall wikipedia) zurückzugreifen. Deshalb verlinken wir gelegentlich auf englischsprachige Artikel.
Tag 7: Von Kandy nach Sigiriya
Am heutigen Tag sollte eines der unvergesslichsten Erlebnisse dieser Reise auf uns warten. Es stand weder auf unserem Programm noch war es geplant. Aber der Reihe nach. Aufgrund der Empfehlung unseres Fahrers machten wir, bevor wir Kandy endgültig verließen, einen Stopp bei der Firma Gamini Gems.
Sri Lanka – Land der Edelsteine
Eine der Hauptexportgüter des Landes sind Edelsteine (Saphir, Rubin, Turmalin, usw.). Die Firma Gamini ist einer der größten Produzenten (von der Mine bis zur Fertigung von Schmuckstücken) in diesem Bereich. In deren Zentrale in Kandy kann man in einem netten Showroom erfahren, wie diese Edelsteine aus der Erde geholt werden, welche Arten von Steinen gefördert werden, was die einzelnen Arten ausmacht und welche wunderbaren Schmuckstücke daraus entstehen können. Selbstverständlich kann man, wenn man will, auch Steine und Schmuckstücke vor Ort erwerben. Ausdrücklich möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hatten, dass wir zu irgendwelchen Käufen gedrängt wurden! Im Gegenteil: Der Besuch stand eigentlich nicht auf unserer Liste, er war aber sehr interessant!
Gewürze dürfen nicht fehlen
„Dann gehe doch dorthin, wo der Pfeffer wächst!“ Befolgt man diesen Rat, so landet man unweigerlich auf Sri Lanka. Ebenso berühmt ist der von hier stammende Ceylon Zimt. Aber auch viele weitere Gewürze werden auf Sri Lanka kultiviert: Muskat, Cardamom, Chili, Ingwer, Nelken, usw., usw. Grund genug für uns, auf dem Weg nach Sigiriya in einer kleinen Gewürzfarm Halt zu machen.
Der Tempel – da war die Welt noch in Ordnung
Wir sehnten uns schon etwas nach dem klimatisierten Auto. Aber unser Fahrer bestand darauf, dass wir noch ein Foto von der großen goldenen Buddhastatue des Tempels machen sollten. Gesagt getan! Endlich konnten wir zurück zum Auto laufen! Das war im Schatten eines großen mehrstöckigen Gebäudes am Rande eine riesigen ansonsten leeren Parkplatzes abgestellt. Wir befanden uns vielleicht 10 Meter vor dem Auto, als ich plötzlich unseren Fahrer wild um sich schlagen sah. Irgend ein Insekt flog um seinen Kopf. Dann waren es zwei, drei, vier, viele. Er fuchtele immer mehr: „Das sind Bienen!“ rief er. Und dann waren sie auch schon bei uns und ich hörte nur noch ein „LAUFT!!!“ von unserem Fahrer!
weiterlesenGerade noch so ins Hotel
Nach unserer Rast waren es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem nächsten Hotel, dem Hotel Kumbukgaha Villa. Wir konnten Kamal ansehen, dass es ihm immer schlechter ging. Am Hotel angekommen ging alles seinen gewohnten Gang. Wie es eben so ist, wenn man in einem Hotel ankommt. Koffer, Check-In, Begrüßungsgetränk, usw., usw. Kamal wollte gleich weiter und lehnte die von uns angebotene Rast ab. Er wollte lieber in sein kleines Hotel, dass er sich für die kommenden Tage gebucht hatte. Doch während wir im offenen Welcome-Pavilion saßen setzte sich das Auto nicht in Bewegung. Erst einige Zeit später fuhr Kamal los. Wir machten uns Sorgen um ihn!
Langsam ging es uns allen wieder besser
Wir verbrachten einen geruhsamen Abend in dem sehr ruhig und abseits gelegenen Hotel. Unsere Rückfrage bei Kamal ergab, dass es ihm einigermaßen gut ging. Wir boten ihm an, am nächsten Tag entweder einen Ruhetag einzulegen oder etwas später loszufahren. Sollte Kamal am nächsten Morgen nicht erscheinen, würden wir umplanen. Und so ging ein aufregender Tag zu Ende.
Tag 8: Besuch von Polonnaruwa
Am nächsten Morgen saßen die Ereignisse des Vortags noch recht tief. Uns ging es dennoch einigermaßen gut. Auch unserer Fahrer Kamal erschien pünktlich wie verabredet, obwohl es ihm noch nicht wirklich wieder gut ging. Nach langem hin und her an den Tagen davor entschieden wir uns, während unserer Rundreise nur Polonnaruwa, die zweite Hauptstadt des historischen Sri Lanka zu besuchen. Auf einen Besuch in der ersten Hauptstadt Anuradhapura verzichteten wir hingegen. Entsprechend relaxed und zu einer humanen Uhrzeit starteten wir in das gut 50km entfernte Polonnaruwa.
Steine schauen
Das übliche Bild: Außer uns nur eine Gruppe Buddhistischer Mönchen. Ansonsten weit und breit keine weiteren Touristen. Mit unserem Fahrer fuhren wir in der weitläufigen Anlage die einzelnen Sehenswürdigkeiten an, um dann dort zu Fuß die Details zu erkunden. Kamal erklärte uns, was wir vor uns erkennen konnten. Leider war das dazu gehörende Museum geschlossen. So konnten wir uns nur vorstellen, bzw. im Anschluss im Internet recherchieren, wie die einzelnen Gebäude in den Augen der Wissenschaftler zur damaligen Zeit ausgesehen haben müssen. Wir haben es nicht so mit Steinen und so waren die einzelnen ehemals stolzen Paläste, Tempel und sonstigen Gebäude schnell begutachtet. Da wir immer noch etwas mit den Nachwirkungen unserer Bienenattacke zu kämpfen hatten, ging es nach einer schnellen King Kokosnuss am Straßenrand wieder Richtung Hotel. Dort angekommen stand der restliche Tag zur freien Verfügung.
Sri Lanka während der Corona-Pandemie
Wir waren sehr positiv überrascht, wie im gesamten Land die geltenden Regeln eingehalten werden. Jeder achtet darauf, in der Öffentlichkeit (innen wie außen) Mundschutz zu tragen. Viele tragen sogar zwei Masken (eine OP-Maske und darüber eine FFP2-Maske). Überall werden die Hände desinfiziert und oft findet man vor Restaurants, aber auch Sehenswürdigkeiten Waschbecken zum Händewaschen. Wir sahen an vielen Stellen sehr lange Schlangen vor den Impfzentren und hörten von einigen Läden und Geschäften, die sich selbst einen Lockdown verordneten.
weiterlesenTag 9: Rast im Hotel und Elefantensafari auf eigene Faust
Eigentlich hätte heute der Ausflug nach Anuradhapura auf dem Programm gestanden. Wie bereits erwähnt, hatten wir uns dagegen entschieden. Als hätten wir es gewusst, dass uns allen eine kleine Rast nach gut der Hälfte unserer Tour ganz gut tun wird. Und so verbrachten wir heute den gesamten Vormittag im Hotel: Ausschlafen, in den Pool, die Seele baumeln lassen.
Wir müssen doch unbedingt Elefanten sehen
Für den Nachmittag planten wir eine Elefanten-Safari auf eigene Faust. Unser Hotel lag nicht unweit des Minneriya National Park, der für seine Elefantenpopulation bekannt ist. Wenn man allerdings auf eine Safari verzichten möchte, so kann man auch versuchen, in der Gegend um den Nationalpark auf Elefanten zu treffen. Die Tiere sind nämlich keineswegs im Park eingesperrt. Und so wandern sie vom Park in die angrenzenden Gebiete. Manchmal zum Leidwesen der Dorfbewohner, die deshalb nicht besonders gut auf die Elefanten zu sprechen sind.
Elefant von hinten und jede Menge Affen
Mit Hilfe unseres Fahrers gelang es uns einen Geländewagen mit Fahrer zu organisieren, der mit uns auf die Pirsch gehen sollte. Am späten Nachmittag ging es los! Letztendlich fährt man die Straßen und Gegend rund um den Nationalpark ab. Die Fahrer kennen die Plätze, an denen sich die Elefanten z.B. zum Trinken einfinden. Doch zunächst sah es so aus, als würden wir nur jede Menge Affen zu sehen bekommen. Diese tummelten sich alle paar Kilometer zu Dutzenden am Straßenrand. Doch da: Ein Elefant! Aber leider nur ganz kurz von hinten.
Wir waren nicht allein
Während unserer Suche trafen wir auf eine Gruppe von Fotografen, die an einem Fluß auf die Elefanten warteten. Heute sollten wohl Fotos von trinkenden Tieren gemacht werden. Wir fuhren weiter. Und das zahlte sich aus! Von der Hauptstraße aus konnten wir plötzlich drei, dann vier Elefanten auf einer nahegelegenen Wiese entdecken. Zusammen mit einigen anderen Schaulustigen beobachteten wir die Tiere. Einfach herrlich, diese majestätischen Kreaturen in freier Wildbahn zu erleben!
Tag 14: Rückfahrt an die Süd-Westküste
Schon früh am Morgen traten wir unsere Rückreise an. Schließlich hatten wir etwa 375km vor uns, für die wir voraussichtlich 8 Stunden brauchen würden. Der erste Teil unserer Fahrt führte uns über genau die selbe Straße, wie auf unserem Hinweg. Nach einigen Stunden verließen wir die bekannten Pfade und bogen Richtung Colombo ab. Kurz vor Colombo begann dann die Schnellstraße Richtung Galle. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ferienhaus, unser Zuhause für die kommenden Wochen. Wir verabschiedeten uns von Kamal, unserem Fahrer. Was hatten wir in den zwei Wochen erlebt! Und irgendwie waren wir, so zumindest unser Eindruck, uns alle ans Herz gewachsen. Schöne zwei Wochen gingen damit zu Ende. Danke Kamal! Danke Sri Lanka!
Fazit
Würden wir diese Rundreise wieder so machen?
Ein klares Jein!
– Ja, wir würden wieder Vivamundo-Reisen als Partner wählen. Allerdings bleibt unser Favorit immer noch eine 100% eigene Planung.
– Ja, wir würden wieder eine 14-tägige Rundreise machen. Es ist einfach nicht so stressig! Gleichwohl hätten wir unser Programm auch in einer 10-tägige Reise untergebracht.
– Nein, wir würden die Reise nicht wieder in dieser Form (Programmpunkte, Reihenfolge, etc.) durchführen. Wir mussten feststellen, dass der Badeaufenthalt am Ende eigentlich zu lange war. Wir hätten diesen lieber nur bei zwei Tagen belassen und dann auf dem Rückweg noch einmal Station machen sollen. Oder wir hätten die Reise so planen sollen, dass wir nach der Hälfte der Reisedauer wieder umkehren und auf dem Rückweg die ein oder andere Sehenswürdigkeit ansehen.
Dieser Reisebericht hätte noch viel umfangreicher ausfallen können! Es gab so viele kleine Anekdoten und nette Geschichten: Von den kleinen Fröschen in der Toilette des Freiluftbadezimmers der Kumbukgaha Villa, die interessanten Gespräche mit unserem Home Stay Owner, die zahllosen Fragen an unseren Fahrer Kamal und dessen geduldige Antworten. Über den Verkehr in Sri Lanka, den Kellner, der uns die ganze Zeit beim Essen beobachtete, die Streifenhörnchen und Affen, die unzähligen Verkaufsstände am Straßenrand, das Interesse der Leute an uns und deren Offenheit, Fröhlichkeit, Höflichkeit. All das erinnert uns an viele Geschichten während unserer Reise. Aber wo soll man anfangen und wo aufhören? Deshalb haben wir uns hier nur auf das Wesentliche beschränkt.